Dieser unnachahmliche Wein entfaltet ein breites Spektrum von Ressourcen: eine seltene Ausgewogenheit, eine bemerkenswerte Spritzigkeit, eine exquisite Finesse!
Mit seinen subtilsten Aromen bildet er einen wunderbaren Akkord mit der Textur von Fisch, dessen zartes Fleisch einen eleganten Wein erfordert. Seine feine Säure, eventuell in Kombination mit einem Spritzer Zitronensaft, bringt den subtilen Geschmack von Krustentieren zum Ausdruck und betont ihr Jodaroma. Wenn Fisch und Krustentiere in Sosse oder Sahne zubereitet werden, verleiht der Riesling dem Gericht einen Hauch von Leichtigkeit, der die Geschmackspapillen reinigt und Lust auf den nächsten Bissen macht.
Wie keine andere Rebsorte erzählt er in lebhaften Unterhaltungen mit intensiv nach Jod schmeckenden Austern von der Mineralität der Böden, die ihn genährt haben.
Ohne falsche Bescheidenheit ist er einer der seltenen Weissweine, die den bekannten Störeiern Ehre erweisen, welche den Weinen üblicherweise einen fischartigen und metallischen Geschmack entgegensetzen. Der ganze Charakter eines Riesling d’Alsace ist nötig, um der Kraft des Kaviars zu trotzen und jeden Bissen zu verschönern.
Auch ausserhalb der Meereswelten fühlt sich der Riesling wohl: mit Geflügel und weissem Fleisch, die keine aggressiven Tannine mögen. Er glänzt mit Sossengerichten wie Kalbsfleischfrikassee oder Hahn in ... Riesling.
Wenn es um Käse geht, erfreuen sich Ziegen- und Schafkäse an diesem frischen und ausdrucksvollen Wein. Seine lange und feine Säure spiegelt die im Käse enthaltene Milchsäure wider.
„;"Der Riesling ist die rheinische Rebsorte par excellence! Jedermann ist sich einig: Seine Wiege ist das Rheintal. So manch einer vertritt die Auffassung, es handele sich hier um den Argitis minor der alten Römer und sein Anbau gehe auf die Zeit der römischen Besatzung zurück. Stoltz zufolge wurde der Riesling im 9. Jahrhundert in den Rebgärten des Rheingau eingeführt. Nach der Teilung des Reichs von Karl dem Grossen im Jahr 843 liess Ludwig II. „der Deutsche“ entlang des Rheins den „Gentil aromatique“ anpflanzen. Diese Rebsorte wurde bald Riesling genannt, abgeleitet vom Verb rieseln, denn bevor sich die Rebsorte im Elsass akklimatisiert hatte, war sie für das Verrieseln anfällig (bei ungünstigen Wetterbedingungen wie Regen während der Blütezeit fallen die Blüten zu Boden und es können keine Trauben entstehen). Der Elsässer Riesling, der sich von seinem deutschen Verwandten unterscheidet, wird seit dem Ende des 15. Jahrhunderts in unserer Region angebaut. Im nachfolgenden Jahrhundert wurde er häufig genannt, doch entwickelte sich sein Anbau erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nach den 1960er Jahren nahm er auf den Elsässer Produktionsflächen den ersten Rang ein.