Grand Cru

Florimont

Ingersheim & Katzenthal

Ein lichterfülltes Fleckchen Erde, ein mit Fossilen gespickter Kalkboden: Die Hänge des Grand Cru Florimont schmücken sich mit gelben Tulpen, Windröschen und wilden Orchideen und schenken dem Weinberg seinen Reichtum und seine Adelstitel.

  • Art des Bodens Ton- und kalkhaltig
  • Fläche in Hektar 21
  • Lage Süden, Südosten und Osten
  • Gemeinde Ingersheim & Katzenthal
  • Altitude 250 bis 280 m
  • Rebsortenbestand (in % nach Rebsorte)
    • Gewurztraminer 38%
    • Riesling 34%
    • Pinot Gris 25%
    • Muscat 3%
    • Gewürztraminer 38%
    • Riesling 34%
    • Pinot Gris 25%
    • Muscat 3%
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Grand Cru Florimont

Die Weine

Die Frühreife des Terroirs begünstigt eine Überreife, die dem Cru Fülle und Grosszügigkeit verleiht. Die Weine sind kraftvoll mit dichter Struktur, aber dennoch von grosser Finesse. Ihre Säure schenkt ihnen eine Leichtigkeit, die sie von anderen Weinen unterscheidet.

Die Verbindung mit dem Terroir

Die Besonderheiten der Weine

Der Riesling vom Florimont ist opulent, füllig und bietet eine reife Säure und die sehr eleganten Aromen von Zitrusfrüchten.

Der Gewürztraminer entfaltet konzentrierte Aromen von Blumen und Zitrusfrüchten. Der Wein ist dicht und strukturiert.

Der Pinot Gris ist rassig und vollmundig, reich und üppig mit einer sehr feinen Hintergrundstruktur.

Der Muscat ist opulent und rassig. Seine Mineralität wird von einer massvollen Überreife betont, die die intensiven, für die Rebsorte typischen Aromen verströmt.

Die dichte Struktur der Weine vom Florimont wird von einer sauren Säule ausgeglichen, die sie stark von anderen Weinen abheben.

Der Grand Cru Florimont zeichnet sich durch seine Fülle und Grosszügigkeit aus.

Seine Struktur ist voluminös und körperreich zugleich. Die Frische ist hier im wahrsten Sinne des Wortes mit der Materie des Weines verschmolzen, die das Terroir ihm überträgt. Die Aromapalette bildet eine gefällige Harmonie, die im Einklang mit einer opulenten und kraftvollen Materie steht. Eine intensive Note von weissem Pfeffer verleiht den Weinen einen dezenten und leichten Abgang.

Der Gewürztraminer ist hier in seinem Garten. Zart und ausgewogen entfaltet er alle seine fruchtigen und würzigen Noten. Die anderen Rebsorten (Riesling, Muscat und Pinot Gris) finden auf dem Grand Cru Florimont ein Terroir, das den Weinen die Noten fetter oder getrockneter Kräuter verleiht, die die höchsten Reifegrade kennzeichnen.

Romain ILTIS
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet

Wählen und servieren

Die Jahrgänge

  • 2008: ein frischer Jahrgang mit einem guten Lagerpotenzial
  • 2009: köstlich, reich und vor allem für den Pinot Gris und Gewürztraminer ein gutes Lagerpotenzial
  • 2010: kleine Ernte, muss noch altern, um sich voll und ganz zu entfalten
  • 2011: harmonischer Jahrgang, gutes Lagerpotenzial
  • 2012: reine Aromen, hübsche Frische, gutes Alterungspotenzial

Die bemerkenswerten Jahrgänge:
2000, 2001, 2005, 2007, 2009 und 2011.

Es handelt sich um einen Grand Cru, der sich nach drei oder vier Jahren öffnet.

Mit dem Alter entwickelt sich seine Struktur weiter und er wird cremiger und butteriger.

Bei frühreifen Jahrgängen: Die Weine werden von kandierten Noten und den Aromen gekochten Zuckers geprägt. Sie sind geschmacklich zart und vollmundig.

Bei spätreifen Jahrgängen: Die Frische erzeugt einen knackigen Eindruck, der sofortigen Genuss vermittelt. Der sinnliche Abgang regt die Speichelbildung an. 

Romain ILTIS
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet

Die harmonischsten Verbindungen von Wein und Speisen

Die Grosszügigkeit des Florimont gibt den Ton an.

Süss-herzhafte Speisen mit Gänse- oder Enten-Foie gras stehen hier ganz klar an erster Stelle. Weichkäse- und Schimmelkäsesorten können diesen reichen Grand Cru ebenfalls hervorragend begleiten. Die Dichte und Fülle der Weine bilden einen Kontrast zum geschmacksintensiven und salzigen Charakter des Käses.

Romain ILTIS
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet

Florimont
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Grand Cru Florimont

Das Terroir

Die Natur

Dieses kalkmergelige Terroir geniesst ein für die Ellipse von Colmar typisches Mikroklima, das von einer, durch die abgerundete Form des Florimont noch verstärkten Sonneneinstrahlung geprägt wird.

Ort

Der Grand Cru Florimont erstreckt sich über die Gemeinden Ingersheim und Katzenthal und liegt auf einem Hügel mit einer Höhe von 308 Metern. Er befindet sich in Ostlage mit einem südlich ausgerichteten Teil im kleinen Tal, das nach Niedermorschwihr führt. Sein Gipfel wird von einem Flaumeichenwald gekrönt, in dem eine sehr vielfältige Flora wärmeliebender Pflanzen beheimatet ist.

Der Gipfel hat die Form einer vorspringenden Bergkuppe und seine Rebparzellen sind in Hanglage zwischen 250 und 280 Höhenmetern an Steilhängen angepflanzt, die einen Kreisbogen bilden. 

Boden

Die recht steinigen Kalk-Mergel-Böden eignen sich hervorragend für den Weinbau. Die Weinreben wachsen hier auf Konglomeraten aus dem frühen Oligozän, in die sich mehrere hunderte von Metern dicke, durch die Erosion der Vogesen gebildete Mergelschichten schieben. Zwei deutlich unterschiedliche Schichten tauchen hier auf:

  • Die eine besteht aus Geröll, das sich aus Kalk des Muschelkalks und Vogesensandstein des Buntsandsteins zusammensetzt,
  • die andere, tiefere Schicht besteht aus oolithischem Kalkgeröll des Bajocium.

Das Vorhandensein zahlreicher Kalksteine begünstigt die Durchwurzelung. Diese Böden sind sehr magnesiumreich und wärmen sich leicht auf, die Wasserreserven sind mittelmässig.

3>Mikroklima

Der Grand Cru profitiert von einem trockenen kontinentalen Klima mit einem warmen Frühling, einem trockenen und sehr sonnigen Sommer, einem langen Herbst und einem kalten Winter.

Zahlreiche Eigenheiten wirken hier im Übrigen an der Schaffung eines Mikroklimas mit. Tatsächlich verlieren die dominierenden Westwinde an der Westseite der Vogesen ihre Feuchtigkeit und kommen in Form eines Föhns - eines trockenen und warmen Fallwindes - im Elsass an. Aufgrund der Breite des Florimont bringt diese Eigenschaft eine unerwartete und willkommene Trockenheit und Wärme mit sich.
Zu diesem Phänomen kommt der Schutz der hohen Vogesengipfel hinzu, der die jährliche Niederschlagsmenge auf ein sehr niedriges Niveau von ca. 550 mm begrenzt.
Seine aussergewöhnliche Sonneneinstrahlung (1 725 Stunden jährlich) hat der Florimont auch seiner Ausrichtung zu verdanken, die sich von Osten nach Süden erstreckt. 
Die besondere Form des Hügels des Florimont mit seiner untypischen Kreisborgenform verschafft ihm eine Lichtfülle, die die optimale Reife der Trauben begünstigt.

Rebsortenbestand

Gewürztraminer, Riesling und Pinot Gris gefallen sich besonders gut in dieser Lage, die ihnen eine für beste Reifegrade günstige morgendliche Sonneneinstrahlung beschert; dank dieser Lage bringen die Rebsorten ihre ganze aromatische Finesse zum Ausdruck.

Die Menschen

Die Rebblüten begegnen hier dem Windröschen und der Orchidee. Auf dem Grand Cru Florimont werden sie alle bereits seit dem tiefsten Mittelalter von den Winden und den Menschen sanft gestreichelt.

Der Winzerort Ingersheim gelangte bereits im Mittelalter zu einem gewissen Wohlstand. Er unterstand der Burg und Herrschaft Hohlandsberg, die dem Hause Habsburg treu war. Die Grossen der Zeit, wie die Grafen von Lupfen oder der Baron von Schwendi, ein grosser Wohltäter des Elsässer Weinbaus, wussten die Weine vom Florimont zu schätzen und machten keinen Hehl daraus.

Die Bezeichnung Alsace Grand Cru wurde durch Erlass von November 1983 anerkannt, der Florimont gehört jedoch nicht zu den 25 ersten ausgewählten Grand Cru. Erst mit dem Erlass vom 17. Dezember 1992 wurde er anerkannt.

Die alten Winzer erzählen, dass der Boden früher im März von Windröschen und im Juni von wilden Orchideen bedeckt war. Dieser Blütenpracht verdankt der Hügel seinen Namen („le mont fleuri“ - der blühende Berg). 

Ingersa-Dorfburri

Je nach Johreszitta
Tülipa gaal, Zítterrosa
Orchidee wíld, ziera
Wia a Farwablett
D’Fiass vo da Steck.

Dina Kàlkartig Boda
Gspíckt vo Fossilia
Geliabt vo dr Sonna
Verleiht ín da Rawa
Reichtum ùn Àdelsbrief.

Ím Míttel-Alter scho gewonna
Vo Furst ùn Prinz geträjt
Witt ín die Walt a nüs
ùf Kaisers Tísch za finda
Sín dini edla Gewàchs.

Muscat, Dàmawàhl
Pinot gris, fein vergoldet
Riesling so rassig, ùn
Gewerztraminer
elegànter àss a Prínz.

Dorfburri, edla Boda
Hang getrankt vo Sonna
Tràuim vo Wonna.

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Florimont, blühender Berg
Gelbe Tulpen, Windröschen
Wilde Orchideen
Die Farben des Erzengels
Färben deinen Weinberg.

Mit Fossilen gespickter Kalkboden
Deine sonnengebadeten Hänge
Geben dem Weinstock
Seinen Reichtum und
Seine Adelstitel

Seit dem Mittelalter gewonnen
Oder vom Adel getragen
Deine Rebsorten
Thronten schon auf den Banketts
Der Prinzen des Reiches.

Von den Damen geliebter Muscat
Mit feinem Gold vergoldeter Pinot gris
Rassiger Riesling und
Gewürztraminer
Eleganter als ein Prinz

Blühender Berg, edle Erde
In Licht gebadet
Wonniger Traum

Louis Roesch, Ingersheim, 15. April 2013.