Die AOC

Vendanges tardives

Seit 1984 bezeichnet die Angabe Vendanges Tardives grosse liebliche Weine aus überreif geernteten Weinbeeren. 

Sie kann die Bezeichnungen Alsace oder Alsace Grands Crus auf dem Weinetikett ergänzen. 

Das halb-kontinentale Klima des Elsässer Weinbaugebiets mit geringem Niederschlag und aussergewöhnlicher Sonneneinstrahlung im Herbst begünstigt in guten Jahren den Trocknungsvorgang der Weintrauben sowie die Entwicklung von Edelfäule. Dies ermöglicht eine späte Weinlese - viel später als die normale Ernte - der Rebsorten Riesling, Muscat, Pinot Gris oder Gewurztraminer d’Alsace zu einem Zeitpunkt, an dem sie ihre volle Opulenz erreichen.

Die Vendanges Tardives müssen bei der Ernte einen besonders hohen Zuckergehalt aufweisen und dürfen erst nach 18-monatiger Reifezeit vermarktet werden. Die grossen Mühen der Winzer wurden durch die offizielle Anerkennung der Vendanges Tardives per Ministerialerlass vom 1. März 1984 belohnt.

Die Entwicklung der Botritis cinerea (Edelfäule) auf den Weinbeeren setzt ein Verdunstungsphänomen in Gang, das die Zucker- und Aromakonzentration begünstigt und den Weinen Lieblichkeit und Kraft verleiht.