Ort
Dieses Terroir gehört zum Staffelbruch von Ribeauvillé. Der Grand Cru Kirchberg de Ribeauvillé wird im Süden von der Stadt Ribeauvillé und im Osten vom Grand Cru Geisberg abgegrenzt. Er profitiert von einer süd-südöstlichen Ausrichtung, die ihm nicht nur eine sehr ausgeprägte Neigung, sondern zum Zeitpunkt der Reife auch eine ausgezeichnete Sonneneinstrahlung beschert. Nach Süden hin fällt das Relief steil zur Altstadt von Ribeauvillé hin ab, während der Hang nach Norden hin flacher wird.
Boden
Dieser Grand Cru verfügt über einen kalkmergeligen Sandsteinboden.
Das Substrat vom Kirchberg lässt sich in zwei Teile unterteilen:
- Die Talseite wird von dolomitischen Mergel aus der Trias und von Dolomiten aus dem unteren Muschelkalk gebildet,
- die Bergseite präsentiert bunte sandstein- und gipshaltige Mergel aus dem mittleren Muschelkalk.
Der tonhaltig-schluffig-sandige bis tonhaltig-sandige sehr steinige Boden ruht auf diesem kompakten Kalkmergel mit einer variablen Tiefe von 60 bis 100 cm.
Mikroklima
Im Sommer ist der Grand Cru Kirchberg de Ribeauvillé den frischen Nachtwinden ausgesetzt, die im lokalen Dialekt "Tahlwendela" oder Fallwinde genannt werden. Diese erfrischenden Winde brausen die Hänge entlang der Vogesen hinunter und fegen über den Grand Cru an der Mündung des Strengbach-Tals hinweg, um übermässige Wärme zu vertreiben. Sie ermöglichen eine langsame Reife der Trauben und bewahren nach Wunsch deren Fruchtigkeit und Frische.
>Im 18. Jahrhundert war der Grand Cru Kirchberg de Ribeauvillé im Übrigen in ganz Europa für seine grossen Strohweine bekannt.
Diese natürliche Belüftung trägt andererseits zum Erhalt eines hervorragenden Gesundheitszustands der Weinbeeren bei. Wenn die Bedingungen für die Entwicklung von Botrytis günstig sind, präsentiert sich dieser Pilz in der Regel in seiner reinen und edlen Form und bringt grosse Likörweine hervor.
Was die sehr geringe Niederschlagsmenge (700 bis 800 mm pro Jahr) angeht, so ist diese auf das Schutzschild zurückzuführen, das die natürliche Barriere der Vogesen bildet.
Rebsortenbestand
Die Erfahrung und die Zeit haben gezeigt, dass Riesling und Muscat sich auf diesem Terroir besonders wohl fühlen.
Das Gelingen dieser aromatischen Rebsorten ist eng mit dem Mikroklima des Grand Cru verbunden. Eine lange Reifezeit mit aufeinanderfolgenden warmen und kühleren Perioden, für die die regelmässig wehenden Fallwinde sorgen, ist für diese Rebsorten von Vorteil.
In jüngerer Zeit hat sich der Pinot Gris im nördlichen Teil des Grand Cru einen Platz gemacht. Der Gewürztraminer ist seit langem auf dem Grand Cru präsent, jedoch nur in sehr geringen Mengen.