Grand Cru

Kirchberg de Ribeauvillé

Ribeauvillé

Dieses Terroir, das über der mittelalterlichen Stadt Ribeauvillé und unter dem wohlwollenden Schutz ihrer drei Burgen thront, produziert gespannte Weine, die wie die Instrumente und Stimmen der Spielmänner und anderer Minnesänger vibrieren, die hier die einstigen Herren unterhielten.

  • Art des Bodens Kalkmergelig-sandsteinhaltig
  • Fläche in Hektar 11,40
  • Lage Süden, Südosten
  • Gemeinde Ribeauvillé
  • Altitude 270 bis 350 m
  • Rebsortenbestand (in % nach Rebsorte)
    • Riesling 71%
    • Pinot Gris 17%
    • Gewurztraminer 8%
    • Muscat 4%
    • Riesling 71%
    • Pinot Gris 17%
    • Gewürztraminer 8%
    • Muscat 4%
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Grand Cru Kirchberg de Ribeauvillé

Die Weine

Das Terroir dieses Grand Cru bringt frische und strukturierte Weine von grosser Präzision und bemerkenswerter Ausgewogenheit hervor.

Die Verbindung mit dem Terroir

Das Terroir dieses Grand Cru bringt frische und strukturierte Weine von grosser Präzision hervor

Durch ihre Konzentration, Dichte und Struktur sind diese Weine recht männlich. Ihre saure, energiereiche Spannung kommt in einer breiten und reinen Materie zum Ausdruck. Beim Auftakt verbindet sich das Ganze mit einem leicht trockenen Gefühl (das Merkmal des Kalksteins), in der Länge mit einer intensiven Mineralität.

Der Muscat erzeugt sofort eine gefällige und bezaubernde Fruchtigkeit und Blumigkeit. 

Riesling und Pinot Gris profitieren von der dem Grand Cru eigenen ziselierten Materie - eine Materie, in der oft Noten von Zitrusfrüchten - Mandarine, Blutorange und Kumquat - erkennbar sind. Der Gewürztraminer offenbart die Aromen von Litschis und alle Ausdrucksformen der Rose (frisch, getrocknet, verwelkt). 

Mit jeder Rebsorte kommt die intensive, marine Mineralität des Crus in einer zarten Länge zum Ausdruck.

Romain ILTIS
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet 

Wählen und servieren

Die grossen Jahrgänge

1971, 1985, 1988, 1989, 1990, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2005, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013.

Die Weine vom Kirchberg in Ribeauvillé sind in ihrer Jugend fest und erfordern etwas Ruhezeit. Nach vier bis sechs Jahren Lagerung enthält ihre Materie Säure und bietet das ganze aromatische und mineralische Potenzial des Grand Cru.

Bei frühreifen Jahrgängen:: Das Volumen am Gaumen erinnert an Orange und das Fruchtmark saftiger Zitrusfrüchte. Die Weine sind üppig mit grosszügiger Materie und regen die Speichelbildung an. Die Aromen offenbaren sich explosionsartig und mit viel Ausdruck.

Bei spätreifen Jahrgängen:: Die geradlinigen und aufrichtigen Jahrgänge sollten einige Jahre lagern, damit sie ihren Körper verfeinern. Sie werden von Mineralität und Frische dominiert. Die Patina der Zeit verleiht ihnen einen honigartigen Charakter.

Romain ILTIS
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet 

Die harmonischsten Verbindungen von Wein und Speisen

Die Kraft dieses Cru ermöglicht eine Kombination mit jodhaltigen und imposanten Produkten. Meeresfrüchteplatte, einfach gebratene Krustentiere, Felsenfischsuppe... Die Jod- und Meeresaromen dieses Grand Cru und seine Mineralität bringen den aromatischen Charakter des Gerichts und den Reichtum des Terroirs voll und ganz in einem vielversprechenden Dialog zum Ausdruck.

Romain ILTIS
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet 

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Grand Cru Kirchberg de Ribeauvillé

Das Terroir

Die Natur

Die Weinreben klettern an den Flanken eines steilen Hügels empor, auf dessen kalkmergelig-sandsteinhaltigem Boden der Riesling seine Vormachtstellung behauptet.

Ort

Dieses Terroir gehört zum Staffelbruch von Ribeauvillé. Der Grand Cru Kirchberg de Ribeauvillé wird im Süden von der Stadt Ribeauvillé und im Osten vom Grand Cru Geisberg abgegrenzt. Er profitiert von einer süd-südöstlichen Ausrichtung, die ihm nicht nur eine sehr ausgeprägte Neigung, sondern zum Zeitpunkt der Reife auch eine ausgezeichnete Sonneneinstrahlung beschert. Nach Süden hin fällt das Relief steil zur Altstadt von Ribeauvillé hin ab, während der Hang nach Norden hin flacher wird.

Boden

Dieser Grand Cru verfügt über einen kalkmergeligen Sandsteinboden. 

Das Substrat vom Kirchberg lässt sich in zwei Teile unterteilen:

  • Die Talseite wird von dolomitischen Mergel aus der Trias und von Dolomiten aus dem unteren Muschelkalk gebildet,
  • die Bergseite präsentiert bunte sandstein- und gipshaltige Mergel aus dem mittleren Muschelkalk. 

Der tonhaltig-schluffig-sandige bis tonhaltig-sandige sehr steinige Boden ruht auf diesem kompakten Kalkmergel mit einer variablen Tiefe von 60 bis 100 cm. 

Mikroklima

Im Sommer ist der Grand Cru Kirchberg de Ribeauvillé den frischen Nachtwinden ausgesetzt, die im lokalen Dialekt "Tahlwendela" oder Fallwinde genannt werden. Diese erfrischenden Winde brausen die Hänge entlang der Vogesen hinunter und fegen über den Grand Cru an der Mündung des Strengbach-Tals hinweg, um übermässige Wärme zu vertreiben. Sie ermöglichen eine langsame Reife der Trauben und bewahren nach Wunsch deren Fruchtigkeit und Frische.

>Im 18. Jahrhundert war der Grand Cru Kirchberg de Ribeauvillé im Übrigen in ganz Europa für seine grossen Strohweine bekannt.

Diese natürliche Belüftung trägt andererseits zum Erhalt eines hervorragenden Gesundheitszustands der Weinbeeren bei. Wenn die Bedingungen für die Entwicklung von Botrytis günstig sind, präsentiert sich dieser Pilz in der Regel in seiner reinen und edlen Form und bringt grosse Likörweine hervor.

Was die sehr geringe Niederschlagsmenge (700 bis 800 mm pro Jahr) angeht, so ist diese auf das Schutzschild zurückzuführen, das die natürliche Barriere der Vogesen bildet.

Rebsortenbestand

Die Erfahrung und die Zeit haben gezeigt, dass Riesling und Muscat sich auf diesem Terroir besonders wohl fühlen. 

Das Gelingen dieser aromatischen Rebsorten ist eng mit dem Mikroklima des Grand Cru verbunden. Eine lange Reifezeit mit aufeinanderfolgenden warmen und kühleren Perioden, für die die regelmässig wehenden Fallwinde sorgen, ist für diese Rebsorten von Vorteil.

In jüngerer Zeit hat sich der Pinot Gris im nördlichen Teil des Grand Cru einen Platz gemacht. Der Gewürztraminer ist seit langem auf dem Grand Cru präsent, jedoch nur in sehr geringen Mengen.

Die Menschen

Die Geschichte und Bekanntheit der Crus vom Kirchberg sind eng mit der Geschichte der Stadt Ribeauvillé und der Herren von Ribeaupierre verbunden.

Die Weitergabe eines Erbes

Der Kirchberg, der „Berg der Kirchen“, verdankt seinen Namen den drei Kirchen, die an seinem Fuss in der Altstadt von Ribeauvillé stehen: die Klosterkirche der Ordensgemeinschaft der göttlichen Vorsehung, die katholische Kirche und die protestantische Kirche.

Médard Barth, Historiker des Elsässer Weinbaugebiets, erklärt uns, dass der Kirchberg 1328 erstmals erwähnt wurde. Bernadette Burn und Gilles Schmidt verbinden den Ruhm der Stadt Ribeauvillé mit dem seiner beiden Grands Crus:

Der Ratbaldovilllare, den Pippin der Kurze 768 seinem Kanzler, dem Abt Fulrad, schenkte, war bereits im Römischen Reich aufgrund seiner heissen Quelle berühmt. Nach den Invasionen setzte sich ein gewisser Rappoltus als Herrscher in der Gegend durch und baute ein Dorf, das sieben Jahrhunderte lang das Herrschaftsgebiet der Famille Rappoltstein (Ribeaupierre) sein würde.

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Die Herren von Ribeaupierre (Rappoltstein) waren aufgeklärte Zeitgenossen, die den Possenreissern und Gauklern halfen und sie schützten. Sie ernannten sich selbst zu den „Königen der Querpfeifer“ und veranstalteten an jedem achten September ihr Fest. Gestern wie heute fliessen am „Pfifferdag“ die guten Weine literweise am Brunnen im Zentrum, unter ihnen vielleicht auch die Weine vom Geisberg oder Kirchberg, den berühmten Hängen oberhalb der Stadt.

Burn-Schmidt, Alsace, Clos et Grands Crus, S. 130