Grand Cru

Sonnenglanz

Beblenheim

Was könnte besser die explosionsartige Energie dieses grossen kalkreichen Terroirs beschreiben, als das Zitat von Galilei: „Der Wein ist das Licht der Sonne, das in Wasser eingefangen wurde“.

  • Art des Bodens Kalkmergelig
  • Fläche in Hektar 32,80
  • Lage Südosten
  • Gemeinde Beblenheim
  • Altitude zwischen 220 und 270 m
  • Rebsortenbestand (in % nach Rebsorte)
    • Pinot Gris 50%
    • Gewurztraminer 42%
    • Riesling 8%
    • Pinot Gris 50%
    • Gewürztraminer 42%
    • Riesling 8%
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Grand Cru Sonnenglanz

Die Weine

Die Verbindung mit dem Terroir

Der Sonnenglanz offenbart den sonnigen Charakter seines Terroirs

Der Gaumen besitzt ein volles Volumen und eine Reichhaltigkeit, die die hier erreichte hohe Reife zeigt. Diese Reife kommt in den exotischen Noten von Ananas, Mango oder Passionsfrucht zum Ausdruck. 

Jede Rebsorte entwickelt ihre ganz eigene aromatische Note, bewahrt aber dennoch Reifemerkmale, die in Noten überreifer oder kandierter Früchte deutlich werden. Die Silhouette der Weine behält dank der Frische ihrer Säure ihre Ausgewogenheit, die vor allem in der Gaumenmitte deutlich spürbar ist.

Romain Ilitis
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet 

Wählen und servieren

Die Jahrgänge

Die Weine eröffnen mit der Frucht und ihrer zarten Struktur und bieten schnell Genuss. Dennoch verfeinert eine fünf- bis sechsjährige Lagerung ihre Materie und macht sie komplexer. 

Bei frühreifen Jahrgängen: Die Noten von sehr reifen Früchten und Honig sind bezaubernd, die Struktur der Weine ist grosszügig. Ihre aromatische Intensität macht aus ihnen Crus mit Charakter, Charme und einem köstlichen, perfekt integrierten Zuckergehalt. 

Bei spätreifen Jahrgängen: Die Früchte sind noch immer da und verbinden sich hier mit einer luftigeren und gespannteren, aber dennoch dichten Materie. 

 Romain Ilitis
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet 

Die harmonischsten Verbindungen von Wein und Speisen

Die Frische und Ausgewogenheit der Weine vom Sonnenglanz machen zahlreiche gastronomische Wagnisse möglich. Ihre Fülle und Grosszügigkeit erlauben der orientalischen oder indischen Küche, sich voll und ganz zu entfalten. Die würzigen Noten von Safran, Koriander oder Gewürznelke, die oft die Signatur dieser Gastronomie sind, passen perfekt zum natürlichen Volumen der Weine. 

Dieser Grand Cru begleitet ebenfalls gerne schöne Desserts mit exotischen Früchten.

 Romain Ilitis
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet 

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Grand Cru Sonnenglanz

Das Terroir

Die Natur

Sein Name, „Sonnenglanz“, sagt bereits alles über den Reichtum dieses Terroirs aus. Die Sonne poliert die Weintrauben hier langsam. Die Qualität und der Rhythmus ihrer Reife sind der Kombination aus den Bodenressourcen und den Gaben des Lichts zu verdanken.

Ort

Der Sonnenglanz auf dem Gemeindegebiet von Beblenheim ist Teil des Staffelbruchs von Ribeauvillé. Seine Rebflächen blicken in 220 bis 270 m Höhe an einem Hang mit einem sanften Gefälle von 10 bis 25 % gen Südosten.

Boden

Der aus kalkhaltiger Braunerde bestehende Boden ist gut strukturiert und tief und stammt aus oligozänen Konglomeraten mit einem hohen Anteil von Kalkgeröll. Der Tongehalt von rund 30 % verzögert im Frühjahr die Erwärmung des Bodens, was zu einer langsamen Blüte der Pflanzen führt. Dafür sorgt er für eine gute Speicherung von Wasser und Düngeelementen. Die Steigung des Hangs ist im Übrigen für eine gute Drainage des Regenwassers und die Vermeidung von Hydromorphie ausreichend.

3>Mikroklima

Dieses sehr sonnige Terroir liegt nicht im Schatten des Vogesenmassivs, wird aber dennoch von ihm geschützt. Die Niederschlagsmenge ist hier mit durchschnittlich 600 mm pro Jahr besonders gering und Morgennebel ist extrem selten. Die Winde fegen überwiegend aus dem Südwesten über die sanften Hänge des Sonnenglanz hinweg. 

All diese Elemente machen ihn zu einem frühreifen und eher trockenen Terroir, günstig für eine hohe Reife der Weintrauben, was oft mit der Entwicklung von Edelfäule, Botrytis cinerea, verknüpft ist.

Rebsortenbestand

Auf dieser Art Boden fühlen sich besonders Pinot Gris und Gewürztraminer wohl. Das trockene und warme Klima erlaubt eine gesunde Weinlese bis spät in der Saison. Der Befall mit Edelfäule in günstigen Jahren ermöglicht die Produktion grosser Vendanges Tardives. Einige Parzellen Riesling ergänzen den Rebsortenbestand.

Die Menschen

Das Streben nach Qualität ist ein Teil des traditionellen Erbes der Winzer von Beblenheim. Bereits ab dem 16. Jahrhundert unterlag der Weinbau hier strengen Vorschriften. Der Sonnenglanz war im Übrigen eines der ersten Terroirs, die auf Antrag der Produzenten Gegenstand einer juristisch anerkannten Abgrenzung waren.

Seit dem Mittelalter ist der Weinbau auf dem Gemeindegebiet von Beblenheim bekannt. Die Benediktinerabtei Marmoutier und die Zisterzienserabtei Pairis in den Vogesen besassen hier Rebflächen.

Schon immer waren die Winzer von Beblenheim gewohnt, Weine von grosser Qualität zu produzieren, erklärt Marcel Kraemer, ehemaliger Schuldirektor und Wächter des kollektiven Gedächtnisses im Dorf. Seit dem 16. Jahrhundert legten Verordnungen fest, welche Pflanzen angebaut werden durften. Die Feldhüter waren für die Überwachung und das Herausreissen nicht erlaubter Pflanzen zuständig. Wiederholungstäter wurden mit einem hohen Bussgeld bestraft. 

Die kleine Gemeinde ist dieser Disziplin und Strenge treu geblieben, die über vier Jahrhunderte lang von ihren ehemaligen Herrschern, den Herzögen von Württemberg, auferlegt wurden. 

>1935 verurteilte das Amtsgericht Colmar infolge einer Klage der Winzergenossenschaft von Beblenheim einen Winzer, weil er Wein unter der Bezeichnung Sonnenglanz verkauft hatte, der von einem anderen Lieu-dit stammte. Das Urteil des Gerichts grenzte ebenfalls die Produktionsfläche ab und legte die Bedingungen für den Rebsortenbestand fest. Damit erkannte es die Besonderheiten des Terroirs an, und das fast 50 Jahre vor dessen Klassifizierung als Alsace Grand Cru 1983!

Hier wurde Christian Oberlin geboren. Seine Arbeiten und Veredelungsexperimente auf amerikanischen Rebstöcken retteten das Elsässer Weinbaugebiet vor der Zerstörung durch die Reblaus.