Grand Cru

Kirchberg de Barr

Barr

So wie der Eckpfeiler das Gebäude stützt, bietet dieses Terroir seinen Weinen eine kraftvolle und reine Struktur.

  • Art des Bodens Kalkmergelig
  • Fläche in Hektar 40,63
  • Lage Südosten
  • Gemeinde Barr
  • Altitude 220 bis 350 m
  • Rebsortenbestand (in % nach Rebsorte)
    • Gewurztraminer 53%
    • Riesling 30%
    • Pinot Gris 16%
    • Muscat 1%
    • Gewürztraminer 53%
    • Riesling 30%
    • Pinot Gris 16%
    • Muscat 1%
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Grand Cru Kirchberg de Barr

Die Weine

Die Weine vom Kirchberg in Barr bieten am Gaumen ein unvergleichbares Frischegefühl, das allen Rebsorten gemein ist. Sie vereinen aromatische Finesse mit einem strukturierten und kraftvollen Geschmack und verfügen über ein ausgesprochen hohes Lagerpotenzial, das ihnen eine problemlose Reifezeit von zehn bis zwanzig Jahren ermöglicht.

Die Verbindung mit dem Terroir

Die Besonderheiten der Weine

Der Riesling: Er präsentiert in der Regel Noten von Zitrusfrüchten, eine kräftige aber feine Nase, die sich mit den Jahren sanft weiterentwickelt, ohne an Finesse einzubüssen - selbst nach einer Lagerzeit von über zehn Jahren. Geschmacklich ist er kraftvoll und wird durch eine subtile Säure strukturiert.

Der Pinot Gris: Seine Nase ist leicht rauchig und besticht durch die Noten reifer Früchte. Seine wunderbare Säure macht ihn zu einem in der Gastronomie sehr gefragten Wein, der eventuellen Restzucker stützen kann.

Der Gewürztraminer: Dieser Wein verfügt über eine sehr komplexe aber feine Nase. In der Regel findet man in ihm nach einer bestimmten Lagerzeit Noten von Gewürzen, Lakritze, Rose, Jasmin, Menthol, Trüffel, Honig und Bienenwachs. Geschmacklich beweist er viel Harmonie und stets eine gewisse Frische, was auch für die Vendanges Tardives und Sélections de Grains Nobles gilt. Ein langer und frischer Gesamteindruck.

Der Muscat: eine für die Muscat-Traube typische sehr fruchtige Note und die Mineralität des Grand Cru.

Die Kraft der Weine vom Kirchberg in Barr zeigt das Majestätische dieses Grand Cru

Ihre Struktur ist fest und wird von einer kräftigen und reinen Säure geprägt. Diese Frische erweckt beim Verkoster den Eindruck, dass der Wein zunächst eine Basis auf der Zunge bildet, damit sich seine aromatische Komplexität dann vollständig entfalten kann. Die Länge des Weines verlängert die in der Gaumenmitte gezogene kräftige Linie und unterstützt den Ausdruck einer intensiven Mineralität.

Dieses Gerüst prägt jede Rebsorte. Der Riesling behauptet hier majestätisch seine natürliche Spannung; seine Weine sind von seltener Präzision. Pinot Gris und Gewürztraminer erwecken durch ihre Grosszügigkeit den Eindruck von Volumen und werden von den Noten gelber Früchte bzw. den Noten der Rose in verschiedensten Nuancen geprägt.

Romain ILTIS
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet 

Wählen und servieren

Die Jahrgänge

Was die Aromen angeht, so brauchen Riesling und Pinot Gris ein wenig Zeit, um sich voll und ganz zu entfalten. Sie entwickeln nach und nach besondere Eigenschaften wie Fülle, eine zarte Fruchtigkeit und würzige Aromen, die für kalkmergelige Terroirs typisch sind. Der Gewürztraminer spricht dagegen bereits in jungen Jahren mit lauter Stimme von floralen und würzigen Aromen.
Die Weine vom Kirchberg in Barr sind hervorragende Lagerweine.

Sollte dieser Grand Cru in seiner Jugend auch etwas „grob“ sein, so findet er nach einer vier- bis fünfjährigen Lagerzeit zu einer Harmonie, um anschliessend Patina anzusetzen und bewundernswert zu altern.

Bei spätreifen Jahrgängen: Reinheit und Geradlinigkeit dominieren bei allen Rebsorten. Diese Weine begeistern ganz sicher durch ihre Aufrichtigkeit und Mineralität.

Bei frühreifen Jahrgängen: Eine leichte Materie legt sich besänftigend um die Kraft der Weine, die dadurch jedoch nichts von ihrer explosiven Spritzigkeit einbüssen. Ihre Mineralität wird mit Charme hervorgehoben. 

Romain ILTIS
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet 

Die harmonischsten Verbindungen von Wein und Speisen

Gut gewürzte und sehr aromatische Gerichte finden in diesem Cru mit ausgeprägtem Charakter einen hervorragenden Gefährten. Fisch in Kruste, Hechtnocken und Fischragout sind herzlich willkommen, da die Struktur des Weines die cremige Textur dieser Gerichte verfeinert. Würzige Zubereitungen der indischen oder orientalischen Küche werden ihrerseits vom Ausdruck der Weine vom Kirchberg in Barr gemildert.

Romain ILTIS
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet 

Die gastronomischen Gewürztraminer lassen sich aufgrund ihrer Ausgewogenheit, die sie der aus dem Terroir stammenden Frische zu verdanken haben, leicht als Begleiter eines Essens empfehlen. Diese Weine heben die Säure hervor, die den aromatischen Ausdruck und die Ausgewogenheit des Weines und sein Lagerpotenzial begünstigt.

Am Gaumen vereint der volle und strukturierte Pinot Gris, hervorgehoben durch die rege Signatur einer edlen Lebhaftigkeit, alle Qualitäten, die die Gastronomie in einem Wein sucht.

Serge DUBS
Mit dem Titel „Meilleur Sommelier du Monde 1989“ für den besten Sommelier der Welt ausgezeichnet

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Grand Cru Kirchberg de Barr

Das Terroir

Die Natur

Der Kirchberg, mit südöstlich ausgerichteter steiler Hanglage und durch den Wald, der den Hügel bedeckt, vor den Nordwinden geschützt, vereint die idealen Bedingungen für die Produktion von charakterstarken Weinen. Der Ton- und Kalkgehalt dieses reichen Terroirs verleiht den Weinen ihre Kraft bzw. ihre feine mineralische Säure.

Ort

Der Grand Cru Kirchberg de Barr befindet sich östlich des Bergmassivs Champ du Feu am Hang eines Hügels der Vogesenausläufer oberhalb von Barr. Die Parzellen erstrecken sich auf einem abrupt abfallenden Hang mit einem Gefälle von stellenweise 30°, das bis zum Fuss der Stadt reicht. Seinen Namen verdankt der Grand Cru in 220 bis 350 m Höhe mit südöstlicher Ausrichtung seiner Lage genau oberhalb der Kirche von Barr.

Boden

Der Kirchberg von Barr befindet sich an der südlichen Spitze des Staffelbruchs von Saverne. Die Böden gehören zu den kalkhaltigen Braunböden, die am unteren Ende auf Kalk aus dem Bajocium und bergseitig auf Konglomerat aus dem Oligozän ruhen. Stellenweise ist der Boden mergelhaltiger. Das zahlreich vorhandene Kalkgeröll ermöglicht eine gute Verwurzelung des Weinstocks. Die Fähigkeit zur Erwärmung kann als mittelmässig bis gut eingestuft werden.

3>Mikroklima

Dank seiner Ausrichtung, seiner Neigung und seiner Höhe (220 bis 350 m) profitiert der Hang von einer intensiven Sonneneinstrahlung. Die Temperaturen sind hier höher als in der Umgebung, da die kalte Luft nach unten strömt. 

Der sehr steinige kalkmergelige Boden des Grand Cru kann die Wärme am Tag gut einfangen und speichern, um sie nachts abzugeben. Die süd-/südöstliche Ausrichtung schützt ihn vor den kalten Nordwinden. Letztendlich ist der Kirchberg von Barr ein drainierendes, von Westen nach Osten gut belüftetes und thermisches Terroir, das für eine langsame aber gleichmässige Reife der Trauben günstig ist.

Rebsortenbestand

Auf dem Kirchberg von Barr wird vorwiegend Gewürztraminer angebaut, die für diesen Grand Cru emblematische Rebsorte. Der Volksmund erzählt im Übrigen, dass der erste Weinstock der Rebsorte Gewürztraminer im Elsass auf diesem Hang angepflanzt wurde.

Aber der Kirchberg zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit aus. Hier werden grosse trockene Weine ebenso produziert wie sehr hübsche Likörweine. Und auch der Pinot Noir, bislang nicht mit der Herkunftsbezeichnung Grands Crus geehrt, hat an diesem Hang mit seinem warmen Mikroklima und seinem Kalkgestein eine Wahlheimat gefunden. Jede dieser Rebsorten spiegelt die Typizität des Kirchbergs, seine Komplexität und seine Salzigkeit wider.

Die Menschen

Die Winzer, die ein Gespür für die Vielfalt der Rebsorten haben, die dieser Grand Cru zu veredeln weiss, pflegen eine bereits seit dem 18. Jahrhundert lebendige Winzertradition.

Die Weitergabe eines Erbes

Der Kirchberg, also der Berg der Kirche, verdankt seinen Namen der Kapelle Saint-Martin, die einst auf seinem Gipfel errichtet wurde. 

Bereits im 13. Jahrhundert erwähnte ein Dokument der Abtei Fulda die Weinberge von Barr. Diese Abtei in der Mitte Deutschlands war für die Weine des Rheins, was das Kloster Citeaux für den Burgund war: Sie hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Abgrenzung und die Anerkennung der grossen Elsässer Terroirs, darunter der Kirchberg und viele andere.

>Im 15. Jahrhundert war Barr eine bedeutende Winzerstadt mit 600 Winzern, die von der Frucht des Weinstocks lebten. Der Dachreiter, der auf dem Rathaus thront, diente einst zur Ankündigung der Ankunft eines Weinkäufers in der Stadt. (Victor Canales – Synvira)

Der Kirchberg war bereits seit 1760 ein bekanntes und geschätztes Lieu-dit, lange vor der offiziellen Wahl des Terroirs für die Klassifizierung als Elsässer Grand Cru. Das Terroir hat vor allem vom Ruf der beiden Clos profitiert, die es umfasst: das Clos Zisser und das Clos Gaensbronnel.

Der Kirchberg von Barr gehörte zu den 25 ersten Lieux-dits, die 1982 die Herkunftsbezeichnung Grand Cru erhielten.