Grand Cru

Moenchberg

Andlau und Eichhoffen

Seine sanften Hänge bergen ein grosszügiges Terroir, das vollmundige, komplexe Weine von vornehmer Eleganz hervorbringt.

  • Art des Bodens Kalkmergelig-sandsteinhaltig und Kolluvien
  • Fläche in Hektar 11,83
  • Lage Süden, Südosten
  • Gemeinde Andlau und Eichhoffen
  • Altitude 230 bis 260 m
  • Rebsortenbestand (in % nach Rebsorte)
    • Riesling 62%
    • Pinot Gris 23%
    • Gewurztraminer 15%
    • Riesling 62%
    • Pinot Gris 23%
    • Gewürztraminer 15%
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Grand Cru Moenchberg

Die Weine

Die grosse Stärke des Moenchbergs liegt in der Fruchtigkeit, dem Reichtum und der Komplexität seiner Weine bereits in deren früher Jugend. Dies gilt sowohl für grosse trockene Weine als auch für herrliche Likörweine.Man erkennt sie an ihrer grosszügigen Struktur, perfekt ausgewogen durch eine scharfe Säure, die ihnen selbst in warmen Jahrgängen eine frische Note verleiht.

Die Verbindung mit dem Terroir

Die Besonderheiten der Weine

Der Moenchberg verleiht seinen Weinen eine gleichmässige, massive und umhüllende Säure. Diese Säure und die Frühreife des Terroirs schenken den Weinen Salzigkeit sowie eine Jahr um Jahr wiedererkennbare Länge und Kraft. Die Fruchtigkeit dieses Cru drückt sich in den typischen Aromen von Pampelmuse und Mango - in ihrer Jugend sogar von Fruchtkonfekt - aus. 

Erst nach einer vier- bis fünfjährigen Lagerung bieten die Weine vom Moenchberg dem Verkoster komplexere Aromen und Noten von Silex und Gewürzen.

Dieses Terroir zeichnet sich durch einen saftigen Eindruck aus. 

Die saure Struktur ist breit, so als lege sie sich auf der Zunge ab, und arbeitet sich schrittweise im Mund vor. Zuerst macht der Wein einen energischen, dann fleischigen Eindruck. Die Materie zieht sich dann zum Abgang hin zusammen. Die subtile Länge wird von einer edlen Bitterkeit getragen, die sich mit einer dezenten Mineralität vermischt. Der Abgang erfolgt schrittweise und erzeugt eine starke Speichelbildung.

Der Riesling bietet die frischen Noten von Zitrusfrüchten. Pinot Gris und Gewürztraminer präsentieren Noten von Haselnüssen oder frischen Mandeln in verschiedenen Variationen in einer gefälligen fruchtbaren Ausgewogenheit.

Romain Ilitis
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet 

Wählen und servieren

Die Jahrgänge

Die Weine vom Moenchberg haben allesamt ihr gutes Lagerpotenzial unter Beweis gestellt. Mit dem Alter offenbaren sie eine einzigartige Komplexität.
Durch die Arbeit der Winzer und die Beherrschung ihrer Grosszügigkeit können sich die Weine vom Moenchberg durchaus mit den grössten Terroirs messen.

Es sind Weine, die sich nach einer drei- bis vierjährigen Lagerzeit entfalten. Die Köstlichkeit jedoch, die von ihrer Struktur ausgeht, macht aus ihnen Weine, die auch früher getrunken werden können.

Bei frühreifen Jahrgängen: Die Noten getrockneter Früchte prägen die Weine deutlicher und verleihen ihnen insbesondere das Aroma von Geröstetem. Die etwas ausgeprägtere Bitterkeit betont den langen Abgang.

Bei spätreifen Jahrgängen: Die breite Struktur gewinnt an Dynamik, um den Weinen eine heitere Nervosität zu verleihen, die den saftigen Charakter der Weine betont.

Romain Ilitis
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet 

Nach einer drei- bis vierjährigen Lagerzeit offenbart der Riesling Grand Cru Moenchberg eine aromatische Komplexität von frischen jodhaltigen Algen, Moos, Farnkraut und Fruchtaromen. Ohne seine rassige und junge Finesse zu verlieren, bringt er vor allem ein Volumen und eine Fülligkeit im Mund zum Ausdruck, die man nicht unbedingt erwartet. 

Serge Dubs 

Die harmonischsten Verbindungen von Wein und Speisen

Das in der Länge erzeugte Gefühl von Bitterkeit verlangt nach Produkten der Erde: Gemüse oder Getreide. Gemüseeintopf mit oder ohne Fleisch, Dinkel mit Kräutern, Risotto mit Schalentieren oder Jakobsmuscheln: Die Geschmäcker dieser Gerichte werden von den Weinen dank ihrer Noten von Geröstetem und der Bitterkeit in der Länge unterstützt. 

Romain Ilitis
Mit den Titeln „Meilleur Sommelier de France 2012“ und „Meilleur Ouvrier de France 2015“ für den besten Sommelier bzw. Handwerker Frankreichs ausgezeichnet 

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Grand Cru Moenchberg

Das Terroir

Die Natur

Der Moenchberg gehört zur Familie der mergelig-sandsteinhaltigen Terroirs, birgt aber auch andere geologische Komponenten, denen er seine grosse Komplexität verdankt. Dieses sehr frühreife Terroir liebt die Wärme.

Ort

Am Fuss des Vogesenmassivs befindet sich der Moenchberg am süd-südöstlichen Hang eines Hügels oberhalb des Dorfes Eichhoffen. Der Hang mit sanfter Steigung erhebt sich aus einer majestätischen Weinlandschaft in relativ geringer Höhe zwischen 230 und 260 m. Er liegt an der Südspitze des Staffelbruchs von Saverne. 

Boden

Die tiefen Böden des Moenchbergs ruhen auf solifluidalen Materialien aus dem Quartär, die aus Substanzen auf Basis von Sandsteinschotter, Sand und Ton bestehen. Diese tiefen Böden besitzen einen guten Wasservorrat und erwärmen sich im Frühling langsam.

Sie sind von einem Kalkkonglomerat aus dem Muschelkalk bedeckt, das am Gipfel des Hügels zutage tritt. Mit der Zeit vermischen sich die Kalkblöcke dieser Erdformation mit den Kieselsteinen aus dem Quartär. Unten am Hang ist der Boden ton- und schluffhaltiger.

3>Mikroklima

Das frühreife Terroir wird durch das Vogesenmassiv vor den Nord- und Westwinden geschützt. Die mit 700 mm jährlich recht geringe Niederschlagsmenge kann eine gute Wasserversorgung des Bodens nicht verhindern, da dieser auf Wasserreserven und den Fluss Andlau am Fuss des Grand Cru zurückgreifen kann.

Die Sonneneinstrahlung ist von morgens bis abends hervorragend, da sich der Grand Cru auf einem vorstehenden Hügel über der Ebene befindet.

Rebsortenbestand

Heute profitiert vor allem der Riesling von diesem warmen und frühreifen Terroir und dem mergelig-sandsteinhaltigen Boden mit sehr guter Filterkapazität.

Pinot Gris und Gewürztraminer schätzen ebenfalls den Reichtum dieses Terroirs und bringen grosszügige und konzentrierte Weine hervor.

Die Menschen

Der Name „Moenchberg“ bedeutet „Berg der Mönche“. Dieser Name aus dem 11. Jahrhundert markiert die Inbesitznahme des Cru durch ein Kloster. In Wirklichkeit wurde jedoch bereits im 7. Jahrhundert hier Wein angebaut. Die heutigen Winzer pflegen diese grosse Tradition und ehren damit ein sehr grosszügiges Terroir.

Die Weitergabe eines Erbes

Auf den meisten der östlichen und südlichen Hänge des Andlau-Tals wurde bereits im 7. Jahrhundert Wein angebaut, die ersten schriftlichen Erwähnungen dieser Terroirs, die ihnen eine herausragende Qualität zuschreiben, stammen aus dem 11. Jahrhundert und sind insbesondere dem elsässischen Papst Leo IX. zu verdanken, der direkt in Andlau seinen Wein beschaffte.

Später waren es die Abteien, die die Weinproduktion im Tal verwalteten. Die Aneignung der Grands Crus durch die Geistlichen zeigte sich sogar in deren Namen: Moenchberg, der „Berg der Mönche“, ein Name, der direkt auf die Benediktinermönche der Abtei Altorf verweist.

Der Arzt, Chirurg und Ampelograph Jean-Louis Stoltz (1777-1869) liess sich für seinen Ruhestand in Andlau nieder, nachdem er seine berühmte „Ampélographie des vins d’Alsace“ (1852) geschrieben hatte. Er identifizierte und klassifizierte die besten Terroirs des Elsass, darunter den Moenchberg. 

Heute pflegt die Bruderschaft Confrérie des Hospitaliers du Haut d'Andlau den traditionellen Sinn für Gastfreundschaft und guten Wein.

3>Die Liebe zum Weinberg und zur Erde

Die besonderen Regeln

Seine besondere Lage mit hervorragender Sonneneinstrahlung und sein drainierender Boden halten den Pilzbefall stark in Grenzen. Aufgrund dieses geringen Drucks wird der Kampf gegen Krankheiten und Schädlinge auf das strikte Minimum beschränkt.

Der sanft ansteigende Hang ermöglicht eine mechanische Bodenbearbeitung. Der Reichtum des Bodens hält eine zeitweise Begrünung aus, die den Reben nicht schadet.

Die Grosszügigkeit des Moenchbergs zwingt die Winzer, den Elan des Weinstocks durch die natürliche Begrünung und die Bodenbearbeitung im Zaum zu halten.